21 Anregungen, die Krise als Chance zu sehen
1 von 21: ENTSCHLEUNIGUNG
Unsere Welt hat mittlerweile ein rasantes Tempo aufgenommen. Da draußen dreht sich alles ganz schön schnell und aus verschiedensten Kanälen prasseln die Dinge auf uns ein. Da fällt es manchmal schwer, einen klaren Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. So jagen auch wir oft von einem Termin zum nächsten, sei es privat oder beruflich. Und machen gedanklich schon den zweiten und dritten Schritt während wir noch beim ersten sind.
Und jetzt steht das Leben da draußen plötzlich still. Die Straßen sind leer, die Geschäfte, Freizeiteinrichtungen und Restaurants haben zum großen Teil zu.
Was macht das mit uns? Für den einen ist es vielleicht beängstigend, für den anderen wohltuend. Unserer Umwelt tut es auf jeden Fall gut. Sie atmet richtig auf.
Vielleicht können auch wir diese Zeit der Entschleunigung im Außen, trotz aller berechtigten Sorgen und Ängste, zum Aufatmen nutzen, zum Innehalten, zur Innenschau. Ob alleine oder mit der Familie. Nehmen wir uns heute doch ein wenig Zeit füreinander. Versuchen wir heute einmal den Moment zu leben. Im JETZT zu sein, ohne schon wieder an den nächsten und übernächsten Schritt zu denken. Denn unser Leben findet im JETZT statt, nicht gestern und nicht morgen. JETZT.
2 von 21: GESUNDHEIT
Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Das wird uns allen wieder einmal deutlich vor Augen geführt. Doch wie gehen wir eigentlich damit um? Wie sorgfältig pflegen wir unseren Körper? Überlassen wir anderen die Verantwortung für unsere Gesundheit? Oder sind wir bereit, auch selbst etwas für sie zu tun? Zum Beispiel indem wir darauf achten, welche Nahrungsmittel wir zu uns nehmen, ob wir gut mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind, uns regelmäßig zu bewegen, zu entspannen oder was uns sonst noch gut tun könnte.
Nutzen wir doch diese Gelegenheit, uns wieder besser um unsere Gesundheit zu kümmern und uns zu pflegen.
Dabei ist es nicht nur wichtig, auf unseren Körper zu achten. Auch unsere Gedanken, Emotionen und unsere innere Haltung haben einen großen Einfluss auf unser Wohlergehen. Sorgen und Ängste schwächen uns, positive Gedanken und der Glaube an die Selbstheilungskräfte unseres Körpers stärken uns. Wenn wir uns vorstellen, dass unser Körper gesund ist, hilft uns das, Krankheiten besser zu widerstehen bzw. mit ihnen umzugehen.
Deshalb möchte ich heute zu einer kleinen knapp 10-minütigen Meditation einladen, die uns dabei unterstützen soll, positive Gedanken und Gefühle in unseren Körper auszustrahlen.
Viel Spaß dabei!
Das Innere Lächeln - Meditation
3 von 21: VERÄNDERUNG
Zur Zeit wird unser aller Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Fast täglich sehen wir uns mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die unseren gewohnten Alltag verändern. Veränderung macht uns oft Angst. Am liebsten wollen wir, dass alles beim Alten bleibt und wollen unsere Komfortzone nicht verlassen. Aber, sind wir mit unserem alltäglichen Leben innerhalb unserer Komfortzone wirklich zu 100% zufrieden? Oder gibt es nicht doch das ein oder andere was besser laufen könnte? Gibt es nicht doch den ein oder anderen Traum, die ein oder andere Sehnsucht, die wir uns gerne erfüllen würden, aber irgendwie nicht trauen? Manche/r wird nun vielleicht sagen, dass das ja nicht in ihrer/seiner Macht steht. Dass sie ein besseres Leben hätten, wenn sie eine andere Arbeit hätten, eine andere Wohnung, andere Leute in ihrem Umfeld oder, oder.
Doch, wie soll sich in unserem Leben etwas verändern, wenn wir selbst keinen einzigen Schritt aus unserer Komfortzone hinaus machen? Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir neue Wege gehen, etwas anders machen. Sonst bleibt alles beim Alten. Manchmal brauchen wir leider einschneidende Erlebnisse in unserem Leben, um wachgerüttelt zu werden und endlich etwas zu verändern. So wie jetzt.
Veränderung bedeutet also auch Chance, alte Gewohnheiten zu überdenken und sich weiterzuentwickeln, sich zu entfalten.
Dies findet im Angesicht der Krise auch schon statt. Zum Beispiel durch die Rückbesinnung darauf, Dinge im eigenen Land zu produzieren und nicht um den halben Globus zu fliegen.
Welche Veränderung könnte in Deinem Leben stattfinden? Wo möchtest Du Dich noch entfalten? Welchen ersten Schritt kannst Du heute dafür tun?
4 von 21: WERTSCHÄTZUNG
Viele Dinge sind für uns heutzutage selbstverständlich geworden und oft vergessen wir, ihren Wert zu schätzen, zu würdigen. Oft wird uns der Wert dieser Dinge erst dann bewusst, wenn sie nicht mehr da sind oder wenn wir sie besonders brauchen.
So erfahren in der jetzigen Zeit bestimmte Berufe wieder mehr Respekt und Anerkennung, die bis jetzt bei vielen nicht so hoch im Kurs standen, wie beispielsweise Pflegekräfte und Verkäufer bzw. Kassierer.
Auch die Arbeit von Erziehern und Lehrern wird wieder mehr gewertschätzt, jetzt, wo die Kinder zu Hause sind.
Und vielleicht auch die Arbeit der Köche und des Servicepersonals, jetzt, wo wir nicht mehr ins Restaurant gehen können.
Wertschätzung bedeutet aber auch, sich wieder an den kleinen Dingen im Leben zu freuen. An der Tasse Kaffee oder Tee am Morgen, an einem guten, selbstgekochten Essen, an der aufgeräumten Wohnung, an den schönen Blumen in den Gärten, am Gezwitscher der Vögel und, und, und.
Wer oder was könnte in Deinem Leben wieder mehr Wertschätzung erfahren?
Überlege Dir heute 3 Dinge, die an diesem Tag besonders wertvoll für Dich sind.
UND sage heute mindestens einer Person 3 Dinge, die Du an ihr wertschätzt.
Wenn wir unsere Wertschätzung teilen, erfreuen wir uns nämlich mindestens doppelt so sehr an ihr.
5 von 21: DIE ANGST ANLÄCHELN
Bei vielen Menschen hat sich gerade die Angst ganz schön breitgemacht. Man merkt es in den Medien, in der Kommunikation und auch, wenn man auf der Straße Menschen begegnet. Das ist ja auch nur allzu verständlich und berechtigt. Es gibt gerade viele Gründe, Angst zu haben. Angst vor Infektion und Krankheit. Sorgen um nahestehende Menschen. Finanzielle Sorgen. Existenzängste. Und vielleicht noch mehr.
Wenn wir Angst haben, fühlen wir uns ausgeliefert und meistens würden wir am liebsten weglaufen. Irgendwie wieder rauskommen aus der Situation. Doch was passiert, wenn wir weglaufen? Irgendwann geraten wir außer Atem und müssen anhalten. Und dann holt uns unsere Angst wieder ein und ist eventuell noch viel größer.
Was aber würde passieren, wenn wir stehenbleiben und uns unsere Angst anschauen? Wenn wir sie sogar anlächeln und anerkennen? Und sie fragen was sie uns sagen will? Kann sie uns nicht auch ein nützlicher Helfer sein?
Wenn wir es schaffen stehenzubleiben und unsere Angst anzulächeln, gehen wir raus aus dem Stress und der damit verbundenen Kopflosigkeit. Wir können mit klarem Verstand über die Situation nachdenken und finden dann vielleicht sogar eine gute Lösung, wie wir mit ihr umgehen können.
Die Situation an sich wird sich in den meisten Fällen nicht ändern. Wir können aber selbst entscheiden wie wir mit ihr umgehen.
Und wenn wir es nicht so ohne weiteres schaffen, der Angst entgegenzublicken, gibt es eine effektive Methode aus der Kinesiologie - das Stirn-Hinterkopf-Halten. Damit wird die Energie bei Stress vom Hirnstamm wieder in den Frontallappen geführt, wo unser bewusstes Denken stattfindet.
Probiert es doch einfach mal aus. Eine Hand auf die Stirn, die andere mittig auf den Hinterkopf, tief durchatmen, an die stressbelastete Situation denken und ca. 1-2 Minuten so verweilen.
6 von 21: GEMEINSCHAFT
Gerade in Zeiten der Not wird uns vermehrt bewusst wie wichtig menschlicher Zusammenhalt ist. Dann gibt es schöne Beispiele der Gemeinschaft, der Solidarität. Nachbarn unterstützen sich gegenseitig, Familien rücken zusammen, Vermieter erlassen die Miete, Promis starten Hilfsaktionen und vieles mehr. So werden auch neue Kontakte geknüpft und alte Kontakte leben wieder auf.
Dies alles ist möglich, obwohl uns durch die Ausgangsbeschränkungen räumliche Grenzen gesetzt sind. So entdecken wir auch neue Wege wie Gemeinschaft stattfinden kann. Wir telefonieren wieder mehr miteinander, Großeltern lernen mit ihren Enkeln per Skype, es gibt zahlreiche digitale Kurse und Angebote usw.
Dadurch wird uns vor Augen geführt, was es bedeutet, wenn wir Menschen zusammenhalten. Wenn wir miteinander arbeiten und nicht gegeneinander, können wir so viel bewegen.
Und diese Gemeinschaft kann auch in ganz großem Stil stattfinden. Wie sehr merken wir gerade, dass die Menschheit vernetzt ist, auf der ganzen Welt. Was in einem Land geschieht, hat auch Auswirkungen auf uns und umgekehrt.
Wenn wir das heute begreifen, lernen wir vielleicht in Zukunft unsere Entscheidungen besser im Sinne der Gemeinschaft zu treffen.
7 von 21: RAUM
In unserer von hohem Tempo und vielen Eindrücken geprägten Zeit vergessen wir oft, den Raum um uns herum wahrzunehmen. Wir drängeln uns in den öffentlichen Verkehrsmitteln und schieben oder schubsen die anderen zur Seite, weil sie uns gerade stören. Wir warten an der Kasse in der Schlange und stehen dem nächsten schon wieder auf den Fersen, weil es nicht schnell genug gehen kann. Wir laufen auf der Straße vertieft in unser Smartphone und merken nicht, wie gerade jemand entgegenkommt. Dies sind nur einige Beispiele dafür.
Nun sind wir gezwungen, Abstand zu halten. Und der/die ein oder andere merkt vielleicht, wie angenehm es ist, einmal Raum um sich herum zu haben. Wie gut tut es unserer Gesellschaft, wenn der/die einzelne sich einfach mal zurücknehmen muss. Den anderen Raum geben und sich selbst Raum nehmen. Raum, um so sein zu dürfen, wie man ist. Toleriert und gewürdigt als Mensch. Raum zum Atmen. Raum, um frei zu sein.
Wo könnte ich mir in meinem Leben noch mehr Raum nehmen? Wo könnte ich den anderen noch mehr Raum geben?
Ich möchte heute dazu einladen, dieses Gefühl, Raum zu haben, mit folgendem Statement zu verankern:
„Ich nehme mir meinen Raum und lasse zu, dass sich andere ihren Raum nehmen.“
Sagt Euch dieses Statement vor und, wenn Ihr möchtet, klopft Euch dabei auf die Thymusdrüse. Sie sitzt in der Mitte unsers Brustbeins. Noch effektiver ist es, wenn Ihr Euch das Statement für die nächsten 7 Tage einmal täglich vorsagt.
8 von 21: IM FLUSS SEIN
In schwierigen Zeiten fühlen wir uns oft dem Leben ausgeliefert. Wir hadern mit den Umständen, machen dieses oder jenes verantwortlich dafür, dass es uns schlecht geht, suchen den oder die Schuldige/n und überlegen uns, wie es wäre, wenn…
Die Frage ist allerdings, ob uns dieses Verhalten in irgendeiner Weise weiterbringt. Wir fühlen uns dann in der Regel weder besser noch ändert sich etwas an unserer Situation. Im Gegenteil, wenn ich innerlich gegen eine Situation ankämpfe, die ich überhaupt nicht ändern kann, verliere ich auch noch unnötig Energie, die ich doch viel besser für etwas anderes einsetzen kann.
Versuchen wir das Leben doch einmal als einen Fluss zu sehen. Dieser Fluss durchläuft mal weite Ebenen, mal enge Schluchten. Er trifft auf seinem Weg auf verschiedene Hindernisse, wie Steine, Felsen oder Baumstämme, die er umfließt oder mit sich nimmt, auf Abgründe, über die er sich hinunterstürzt und ausgedehnte Auenlandschaften, in denen er sich ausdehnt. Er trifft auf Menschen und Tiere, die sich an ihm erfreuen.
Auch das Leben besteht aus Höhen und Tiefen, es gibt große und kleine Herausforderungen, die uns begegnen. Versuchen wir es doch zu machen wie der Fluss und die Spielsteine, die uns das Leben in den Weg legt, anzunehmen, uns ihnen zu stellen und das Beste aus ihnen zu machen. Das ist sicherlich nicht immer einfach, das hat auch keiner behauptet. Aber einen Versuch ist es wert. Denn unser Leben ist viel zu wertvoll, um es mit unsinnigen Schuldzuweisungen, Grübeleien und Widerständen gegen dies oder jenes zu verbringen. Freuen wir uns doch lieber daran, am Leben zu sein.
9 von 21: PAUSE
Heutzutage gönnen wir es uns viel zu selten, auch einmal ausgedehnt Pause zu machen. Unser Terminkalender ist gut gefüllt mit Arbeit, Familie und Freizeit. Oft wollen wir möglichst viel in einen Tag packen und irgendwie allem gerecht werden. So folgt ein Termin dem nächsten. Stillstand erleben wir selten. Wir sind immer irgendwie beschäftigt. Selbst kleinere Wartezeiten überbrücken wir, indem wir auf das Smartphone schauen.
Selbstverständlich sind dabei auch viele Beschäftigungen, die uns Spaß machen. Dennoch ist es für unser Wohlbefinden wichtig, auch einmal Pause zu machen und zwar Pause im Sinne von Nichts-Tun. Wie ein Computer auch mal herunter- und wieder hochgefahren werden muss, geht es uns auch. Wir brauchen Pausen, um unsere Akkus wieder aufzuladen.
Dabei geht es darum, leer zu werden. Denn nur wenn wir leer werden, können wir wieder neue Ideen haben, kreativ sein. Wenn wir aber in unser Gefäß immer neue Eindrücke hineinfüllen, läuft es irgendwann einmal über und es ist alles zu viel.
Nutzen wir doch diese Zeit, um uns einfach auch mal mehr Pausen zu gönnen, um leer zu werden und so wieder neue Kraft zu schöpfen.
Tag 10 von 21: REDUKTION
Hier in unserer westlichen Gesellschaft leben die meisten Menschen im Überfluss und im Luxus. Es ist alles stets verfügbar. Wir müssen uns nicht beschränken und kennen keinen wirklichen Mangel. Über die Auswirkungen auf unsere Ressourcen, auf unsere Umwelt und auch auf andere Menschen sind sich wenige bewusst.
Nun sind wir gewissen Einschränkungen unterworfen und schon merken wir, wie schwierig es ist, auf gewohnte Dinge zu verzichten. Manche Menschen geraten in Panik und reagieren mit Hamsterkäufen. Hier äußert sich das Prinzip unserer Wohlstandsgesellschaft. Wir leben im Überfluss während andere ganz wenig haben. Doch macht es uns wirklich satt, wenn wir immer mehr für uns haben? Wie wäre es, wenn sich jede/r nur das nehmen würde, was er/sie wirklich braucht? Dann wäre genug für alle da.
Weniger ist oft mehr. Wenn wir uns reduzieren, wissen wir auch die kleinen Dinge im Leben wieder mehr zu schätzen. Nutzen wir doch diese Gelegenheit, uns einmal zu überlegen, wie gut es uns eigentlich geht und was wirklich wichtig ist im Leben.
Über welche kleinen Dinge kannst Du Dich heute freuen?
Tag 11 von 21: FREIHEIT
Angesichts der Einschränkungen, die wir gerade erfahren, sind immer wieder Stimmen zu hören, dass unsere Rechte und unsere Freiheit angegriffen werden. Und ja, das ist sicherlich in gewissem Maß auch der Fall. Über die Notwendigkeit gibt es unterschiedliche Meinungen und darüber soll an dieser Stelle auch gar nicht diskutiert werden. Letztendlich steht die Tatsache im Raum, dass wir in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Nehmen wir das zum Anlass, um darüber nachzudenken was Freiheit eigentlich bedeutet.
Freiheit ist, dass ich machen kann was ich will – werden viele nun sagen. Ist das wirklich so? Irgendwie sind wir doch immer gewissen Regeln und Einschränkungen unterworfen – gesellschaftlichen, moralischen oder auch selbst auferlegten.
Wann sind wir eigentlich wirklich frei? Da hat wohl jede/r eine eigene Interpretationsweise. Und das ist auch gut so.
Für mich bedeutet Freiheit zum einen, draußen zu sein, in der Natur. Jetzt, wo das nicht mehr so ohne weiteres möglich ist, weiß ich auch die Grünanlage oder den Park ums Eck wieder ganz besonders zu schätzen. Jetzt merken wir, wie wichtig es ist auch in unseren Städten die Grünflächen zu erhalten.
Freiheit hat für mich aber auch sehr viel mit Loslassen zu tun, also mit innerer Freiheit und Unbeschwertheit. Wenn wir unsere Anhaftungen in Form von Ängsten, Sorgen, Grübeleien, aber auch Wünschen, Zielen, Plänen loslassen und innerlich darauf vertrauen, dass sich alles zum Guten fügen wird, stellt sich ein Gefühl von Freiheit ein. Dann können wir unbeschwert durch unser Leben gehen und offen gegenüber anderen Menschen und auch gegenüber den Herausforderungen des Lebens sein.
Was bedeutet Freiheit für Dich? Wann fühlst Du Dich wirklich frei? Nimm Dir heute ein wenig Zeit für Deine Freiheit.
Tag 12 von 21: DEMUT
Ich denke, die Demut ist einem großen Teil der Menschheit schon seit sehr langer Zeit abhandengekommen. Wie wichtig und bedeutsam fühlen sich doch viele von uns. Alles dreht sich nur um sie, um ihre Welt, um ihren Besitz, um ihre Geschäfte usw. Alles Dinge, die unser Ego ganz besonders groß werden lassen. Oft merken wir erst in schwierigen Zeiten, wie vergänglich diese so vermeintlich wichtigen Dinge doch eigentlich sind. Und plötzlich gewinnen ganz andere Werte an Bedeutung wie Liebe, Mitgefühl, Toleranz, Zusammenhalt, Fürsorge, Verbundenheit. Alles Werte, die meiner Meinung nach sehr gut mit der Demut in Einklang stehen.
Ist es Zufall, dass in der traditionellen chinesischen Medizin der Lunge und dem dazugehörigen Lungen-Meridian die Emotion „Demut“ zugordnet wird und der Corona-Virus ausgerechnet dieses Organ besonders befällt?
Auf jeden Fall Anlass genug, um darüber nachzudenken, was uns demütig werden lässt. Ich empfinde Demut in der Natur mit ihrer gewaltigen Schönheit und Kraft. Ich empfinde auch Demut vor dem Lebenswerk so mancher Menschen, die sich für eine gute Sache eingesetzt haben. Und ich empfinde Demut vor dem Universum.
Zeigen wir Demut in unserem Alltag. Nehmen wir uns doch einfach mal selbst nicht so wichtig. Lachen wir auch mal über uns. Erlauben uns Fehler zu machen, Schwäche zu zeigen und einfach menschlich zu sein. Das entspannt ungemein und bringt Freude ins Leben.
Tag 13 von 21: LEBENSFÜLLE
Die Endlichkeit des Lebens wird uns gerade mehr als sonst vor Augen geführt. Das erzeugt Angst und Panik bei vielen Menschen. Das ist allzu verständlich und da nehme ich mich selbst nicht aus. Dazu kommt die Ungewissheit vor dem was kommt.
Aber denken wir doch einmal einen Augenblick darüber nach. In welchem Moment unseres Lebens wissen wir wirklich genau, was im nächsten Augenblick stattfinden wird? Wann wissen wir wirklich, wann wir sterben werden? Und sterben werden wir alle irgendwann einmal. Das zumindest wissen wir genau.
Ist es da nicht eher wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wie wir unser Leben füllen? Wie wir unser Leben im Hier und Jetzt gestalten wollen? Auf welche Ereignisse wir irgendwann einmal zurückblicken wollen? Der Autor John Strelecky benutzt in seinem Buch „The Big Five for Life“ das Bild eines Museums durch das wir am Ende unseres Lebens gehen – ein Museum gefüllt mit den Momenten unseres Lebens.
Mit welchen Momenten soll das Museum Deines Lebens befüllt werden? Was ist wirklich wichtig in Deinem Leben? Was sind Deine Träume? Welche Spur möchtest Du zurücklassen? Lasse die Dinge, die Du jetzt aufzählst, zu Deinen Leitsternen werden, die Dich in Deinem Leben führen.
Tag 14 von 21: MITGEFÜHL
In unserer Welt dreht sich alles so sehr um uns selbst, dass viele von uns ganz vergessen wie es ist, sich mal in jemand anderen hineinzufühlen. Das ist ja auch eine Herausforderung bei den vielen Eindrücken, die Tag für Tag auf uns einströmen.
Für mich bringt Mitgefühl zum Ausdruck, dass wir Menschen miteinander verbunden sind. Und ist somit etwas sehr Schönes. Wichtig ist dabei, einen Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid zu machen. Mitgefühl bedeutet für mich, dass ich versuche, den anderen zu verstehen und mich in seine Lage zu versetzen. Und auch, dass ich für den anderen da bin und ihn versuche zu unterstützen.
Nutzen wir den heutigen Tag doch einmal dafür, mit anderen Menschen mitzufühlen. Mit Menschen, die selbst am Corona-Virus erkrankt sind oder deren Angehörige. Mit Menschen, die unter den wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krise zu leiden haben. Mit den Menschen, die an anderen Krankheiten oder an den Auswirkungen eines Unfalls leiden. Mit den vielen Menschen, die jedes Jahr an Hunger sterben. Mit den vielen Menschen, die Armut leiden. Mit den Menschen, die Opfer einer Umweltkatastrophe geworden sind. Mit den Menschen, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen ihre Arbeit verrichten müssen. Mit den Menschen, die in Kriegsgebieten leben.
Ergänzt diese Liste mit den Menschen, die Euch noch wichtig sind. Und lasst uns heute für sie alle eine Kerze anzünden.
Wenn wir Mitgefühl für sie alle empfinden, heißt das für mich auch, dass wir ein Interesse daran haben, dass dieses Leiden aufhört und unsere Welt zu einem besseren Ort wird.
Tag 15 von 21: INNERE KRAFT
In dieser Zeit der Krise sind Angst und Unsicherheit Gefühle, die sehr präsent sind. Wenn wir auf der Straße Menschen begegnen, wissen viele nicht genau, wie sie sich verhalten sollen. Viele haben Angst, den anderen zu nahe zu kommen. Oder auch Angst vor der unsichtbaren Bedrohung. Und dann ist da noch die Ungewissheit darüber wie es weitergeht. Es liegt eine Art Spannung in der Luft.
Wie können wir einen Weg finden, um gut mit dieser Situation umzugehen? Meiner Meinung nach ist es wichtig, gut für unsere innere Stabilität, unsere innere Kraft zu sorgen. Denn wenn wir in unserer inneren Mitte sind, können wir mit den äußeren Herausforderungen besser umgehen. So wie der allbekannte Fels in der Brandung.
Wie gewinnen wir innere Kraft? Mir persönlich hilft dabei, täglich zu meditieren. Manche üben täglich Yoga oder Qi Gong. Auch ein Spaziergang im Grünen kann uns innere Kraft schenken. Hilfreich ist auch, sich zu Hause einen Rückzugsort zu schaffen. Einen Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann, meditieren kann oder einfach nur vor sich hin sinnieren.
Ich möchte Euch eine kleine Übung an die Hand geben, die uns hilft, unsere innere Mitte zu stabilisieren: Das Stärken unseres Zentralmeridians. Er verläuft von unserem Schambein mittig an unserem Körper nach oben bis in die kleine Mulde am Kinn unter unserer Unterlippe. Wenn Ihr diesen Zentralmeridian mehrere Male nach oben fahrt vom Schambein bis unter die Unterlippe, stärkt das Eure innere Mitte. Probiert es einfach mal aus.
Tag 16 von 21: FÜRSORGE
In der aktuellen Zeit wird uns allzu deutlich bewusst, wie wichtig es ist, dass wir Menschen füreinander da sind. Nicht gegeneinander, jeder nur für sich und gegen die anderen. Das Prinzip, welches uns alle erblühen und wachsen lässt, ist die Liebe. Und diese Liebe findet in der Fürsorge ihren Ausdruck.
Nur wenn wir gut für uns und für die anderen sorgen, können wir solche Zeiten der Krise gut überstehen. Das beginnt damit, dass wir gut auf unsere Bedürfnisse achten, auf unsere Gesundheit und unser Wohlergehen. Denn nur dann sind wir stark genug, um uns auch um andere kümmern zu können. Und so dehnt sich die Fürsorge aus auf unser familiäres Umfeld – die Kinder, Eltern und Großeltern. Es setzt sich fort zu unseren Nächsten im häuslichen Umfeld – unseren Nachbarn. Und dehnt sich noch weiter aus auf alle anderen Menschen. Auch für sie sollten wir sorgen in dem Sinne, dass wir sie als Mensch respektieren und rücksichtsvoll mit ihnen umgehen.
An dieser Stelle möchte ich noch besonders die Menschen erwähnen, die Fürsorge zu ihrem Beruf gemacht haben. Denn jetzt merken wir nur allzu deutlich, wie wichtig diese Funktionen in unserer Gesellschaft sind. Ihnen sollten wir ganz besondere Anerkennung und Wertschätzung zukommen lassen und uns, sofern uns das möglich ist, dafür einsetzen, dass ihre Arbeit in Zukunft durch adäquate Arbeitsverhältnisse und angemessene Bezahlung auch entsprechend gewürdigt wird.
Letztendlich sind wir alle Mensch und Fürsorge bedeutet für mich auch, den anderen in seiner Menschlichkeit wahrzunehmen und zu respektieren, für sein Wohlergehen zu sorgen, ohne etwas zurückzuerwarten.
Um wen möchtest Du Dich heute besonders kümmern?
Wen möchtest Du heute einfach Mensch sein lassen?
Tag 17 von 21: SICH FINDEN
Unser Alltag hat sich gerade ganz schön umgekrempelt – wir sind weniger Einflüssen von außen unterworfen, wir haben weniger Termine – unser Leben ist langsamer geworden. Für viele ist Zeit frei geworden. Zunächst ein ungewohnter Zustand und einige benötigen wahrscheinlich auch eine Weile, um sich erst einmal neu zu sortieren.
Wie gehen wir nun mit dieser neu gewonnenen Zeit um? Es ist natürlich kein Problem, sie wieder zu füllen durch allerlei Tätigkeiten. Da gibt es ja immer noch einiges zur Auswahl, wie die zahlreichen Online-Angebote nutzen, Fernsehen, Lesen, Frühjahrsputz und, und, und.
Es ist sicher auch gut und wichtig für uns, uns zu beschäftigen. Die Frage ist nur, ob alles, was wir tun, immer so gut für unser Wohlbefinden ist.
Wie wäre es also, wenn wir diese neu gewonnene Zeit erst einmal nutzen, um in uns zu gehen, innezuhalten, uns in uns zu verlieren und neu zu finden? Wir könnten diesen Stillstand nutzen, um einmal herauszufinden, welches unsere eigenen Bedürfnisse sind, unser eigener Rhythmus, was uns wirklich guttut. Und vielleicht finden wir ja einen angemessenen Weg, unseren Rhythmus dann auch beizubehalten, wenn irgendwann einmal das Leben da draußen wieder mehr Fahrt aufnimmt.
Tag 18 von 21: KREATIVITÄT
Während viele auf der ganzen Welt noch in Schockstarre verharren angesichts der Krise, bin ich immer wieder überrascht, welches unglaubliche Potential an kreativen Ideen auf der anderen Seite vorhanden ist, um das Beste aus der Situation zu machen.
Angefangen bei den zahlreichen Fitnessprogrammen, die nun online angeboten werden, über Orchestermusiker, die sich zu einem Online-Konzert zusammenschalten bis hin zum nach Hause gelieferten Ostermenü oder online stattfindenden Weinproben mit vorab zugestelltem Weinpaket.
Hier sehen wir, welcher Erfindungsgeist in uns Menschen steckt und wie wir immer wieder in der Lage sind, kritische Situationen zu nutzen, um uns weiterzuentwickeln. Letztendlich hängt es wohl mit unserer eigenen Wahrnehmung und Einstellung zusammen. Sehen wir nur das Schlechte, nur Probleme und Schwierigkeiten? Fühlen wir uns ausgeliefert und nicht in der Lage, etwas zu ändern? Oder sind wir daran interessiert, Lösungen zu finden? Schauen wir darauf, wie etwas gehen kann und nicht, warum es nicht geht?
Ich möchte heute wieder dazu einladen, eine Affirmation zu verankern. Sagt den Satz „Ich wende mein kreatives Potential mehr und mehr an.“ mehrmals hintereinander und klopft Euch dabei auf die Thymusdrüse in der Mitte des Brustbeins.
Tag 19 von 21: ERFOLG
Erfolg in der Krise? Das hört sich erstmal ziemlich paradox an. Und es gibt ja auch einiges, was derzeit nicht so erfolgreich läuft. Schauen wir aber etwas genauer hin, können wir durchaus auch einige Erfolge aufzählen. Da wäre zum einen der ganz große Erfolg, dass sich unsere Umwelt gerade erholt. Erfolgreich sind sicherlich auch einige Politiker, die sich in dieser Zeit der Krise besonders gut verkaufen können. Auch manche Läden, die genau jetzt das richtige Angebot mit dem richtigen Konzept auf dem Markt haben, sind erfolgreich. Und sicherlich auch einzelne Menschen, die diese Zeit besonders gut nutzen können, um sich persönlich oder beruflich weiterzuentwickeln. Und da gibt es für uns alle auch die kleinen Erfolge. Nämlich Dinge, die wir an diesem Tag einfach gut gemacht haben, die uns gut gelungen sind. Das ist auch Erfolg!
Was macht Erfolg eigentlich aus? Wovon hängt es ab, ob wir erfolgreich sind oder nicht?
Sicherlich gibt es da auch einige äußere Umstände, die nicht zu vernachlässigen sind, wie zum Beispiel, in welchem Land wir geboren sind. Das hat zumindest einen Einfluss auf den finanziellen Erfolg. Davon einmal abgesehen hängt Erfolg meiner Meinung nach sehr stark von unserer inneren Einstellung ab. Davon, ob wir daran glauben, dass wir aus eigener Kraft etwas verändern können und Niederlagen dazu nutzen, uns weiterzuentwickeln.
Denn die meisten erfolgreichen Menschen standen auch schon sehr häufig auf der Verlierer-Seite. Umso wichtiger ist es, finde ich, dass wir beide Seiten der Medaille sehen und nicht nur an unseren eigenen Erfolg denken, sondern auch andere Menschen dabei unterstützen, erfolgreich zu sein.
Welche Erfolge konntest Du in Deinem Leben bereits feiern? Und wenn Du sie noch nicht gefeiert hast, dann feiere sie jetzt! Gibt es etwas, was für Dich in dieser Zeit der Krise erfolgreich verlaufen ist? Feiere das heute ganz besonders!
Tag 20 von 21: BEWUSSTSEIN
Langeweile erzeugt Bewusstsein - dieser Satz ist mir neulich bei einer Meditation über den Weg gelaufen. Ich fand, dass dort sehr viel Wahrheit enthalten ist. Langeweile oder besser Nichts-Tun bewirkt, dass unser Geist leer wird. Und erst mit einem leeren Geist gelingt es uns, bewusst zu sein.
Wann wäre also ein besserer Moment als jetzt, das einmal auszuprobieren?
Doch was bedeutet eigentlich Bewusstsein? Da gibt es verschiedene Auffassungen. Für mich heißt Bewusstsein, dass ich mir meiner selbst bewusst bin und meiner Wechselwirkung mit dem, was mich umgibt.
Wirkliches Bewusstsein erfahren wir meiner Meinung nach am besten, wenn wir den jetzigen Augenblick wahrnehmen. Meistens sind wir allerdings gedanklich mit der Vergangenheit oder Zukunft beschäftigt, zum Beispiel mit Dingen, die uns geärgert haben oder mit Plänen für die nächsten Tage oder Wochen.
Wenn wir bewusst sind, merken wir erst, wer wir wirklich sind. Wir werden uns unserer selbst bewusst. Und dann können wir auch mit unserem Umfeld bewusster umgehen.
Lasst uns doch diesen Tag einmal ganz bewusst angehen.
Tag 21 von 21: DANKBARKEIT
Ich möchte diese 21-tägige Reise mit ein paar Gedanken zur Dankbarkeit abschließen.
Erst wenn wir für die Dinge dankbar sind, die uns das Leben schenkt, können wir wahre Fülle erfahren. Oft gehen unsere Wünsche in Erfüllung, doch wir nehmen es nicht einmal wahr und sind weiterhin unzufrieden. Wenn wir uns aber darüber bewusst werden und dankbar sind, merken wir erst wie reich unser Leben bereits ist.
So sollte die Dankbarkeit zu einer regelmäßigen Praxis in unserem Alltag werden. An manchen Tagen mögen es nur Kleinigkeiten sein, für die wir dankbar sind, und an anderen Tagen ganz große.
Gerade in Zeiten der Krise wissen wir auch die kleinen Dinge wieder mehr zu schätzen und sind dankbar dafür. Einige freuen sich zum Beispiel über all die Dinge, die sie schon so lange machen wollten und wofür sie jetzt endlich Zeit haben.
Wir können jeden Tag für etwas dankbar sein. Dankbar dafür, in einem wohlhabenden Land wie Deutschland leben zu können. Dankbar dafür, am Leben zu sein. Dankbar für die Natur, die gerade neu erwacht. Dankbar für die Fülle an Nahrung, die wir hier haben. Dankbar für die Menschen an unserer Seite. Dankbar für frisches Wasser aus einem Brunnen nach einer langen Wanderung.
Wofür bist Du dankbar? Notiere Dir heute und, wenn Du möchtest, die nächsten 21 Tage jeden Tag mindestens 5 Dinge, für die Du dankbar bist.
Abschluss: OSTERN – NEUBEGINN
Als ich vor 21 Tagen diese Reise mit Euch begann, war mir gar nicht bewusst, dass sie genau an Ostern enden wird. Als ich es dann bemerkte, fand ich es sehr passend, ist Ostern doch das Fest des Neubeginns.
Das keltische Ostara wurde am ersten Vollmond nach der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche gefeiert. Unser christliches Osterfest fällt immer auf den ersten Sonntag nach diesem ersten Frühlingsvollmond.
Die Symbole, die uns an Ostern begleiten stehen alle für die Fruchtbarkeit, für die Entstehung von etwas Neuem:
das Osterfeuer, das Osterei, die Osterglocken und auch der Hase.
Genau wie auch die Natur im Frühling zu neuem Leben erwacht. Alles keimt, sprießt, blüht und wächst. Eine wunderbare Pracht entfaltet sich um uns herum.
Nutzen wir diese besondere Zeit doch auch für einen Neuanfang. Viele Dinge wurden uns durch diese Zeit der Krise bewusst. Einiges habe ich bei meiner Positiv-Denken-Reise aufgegriffen. Wir haben gemerkt, wie wir die Krise auch als Chance nutzen können und als Anlass einige Dinge in unserem Leben und in unserer Gesellschaft zu verändern. Gehen wir es an!