Meditationsweg Ammergauer Alpen - ein Reisebericht

Tanja Dränert • 26. Mai 2025

Vom 15. bis 19. Mai 2025 war ich auf Wanderschaft auf dem Meditationsweg Ammergauer Alpen. Das Symbol des brennenden Herzens begleitet mich. Ursprünglich ein Symbol von Augustinus und seiner Liebe zu Gott, steht es für mich auf diesem Weg für mein Herz. Mein Herz, das schon so viel Schmerz erfahren hat, schon so früh im Leben. Mutterseelenallein. Nicht gut genug. Angepasst. Verloren. Traurig. Verletzt. Diesen Schmerz habe ich vor einiger Zeit in seiner Tragweite erst richtig erkannt und habe gelernt, ihn zu halten. Immer mehr. So kann Heilung geschehen. So kann Weichheit entstehen. Auf diesem Weg begegne ich meinem Herzen, der Liebe in mir und meinem JA zum Leben.

Tag 1: Wieskirche - Bad Bayersoien

Ich starte an der Wieskirche. Dieser wunderschöne Rokokobau wurde 1745 bis 1754 errichtet und gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtskirchen in Bayern mit einer weit zurückreichenden Tradition. Die Architektur vermittelt Leichtigkeit, Weite, Licht. Der Meditationsweg-Impuls weist auf das Deckengemälde von Johann Baptist Zimmermann hin. Es zeigt das Tor zum Paradies. Darüber steht "Tempus non erit amplius" - "Zeit wird nicht mehr sein". Es geht also um das JETZT. In diesem JETZT befinden wir uns im Paradies, denn dort gibt es nur das absolute Sein, ohne schmerzhafte Erinnerung an die Vergangenheit oder Angst vor der Zukunft. Wie sehr gelingt uns dieses Ankommen im Moment? Das Ankommen bei uns selbst? Ich bekomme zum Ankommen 15 Minuten ganz alleine in diesem wundervollen Raum geschenkt, wo es sonst vor Besuchern wimmelt. Er lässt mich weit werden. Ganz im JETZT gehalten. Einfach ganz bei mir.

Auf dem Weiterweg bis Rottenbuch begegnen mir einige Jakobswegpilger, der hier genau in die entgegengesetzte Richtung verläuft. Es erinnert mich an meine Zeit auf diesem Weg im Jahre 2008. Ich werde auf meiner Strecke später sehr viel alleine sein.

In Wildsteig beeindruckt mich die Lourdes-Grotte unterhalb der Jakobskirche sehr. Sie ist eine der bedeutendsten Grottenanlagen in Süddeutschland und stammt aus dem Jahr 1908. Für mich fühlt sie sich an wie ein alter Kultplatz. Die Kirche darüber weist ja bereits bis ins 15. Jh. zurück und wer weiß, was vorher an diesem Platz war. Die Lourdes-Grotte zeigt eine Mariendarstellung und darunter eine höhlenartige Grottenanlage durch die man sich hindurchschlängeln kann und kann unten einige Quellen. Dort fühlt es sich an wie im Schoß von Mutter Erde, aus dem das Leben zu fließen beginnt. Geborgen, gehalten und gleichzeitig voller Hingabe ans Leben.

Dann gelange ich nach Rottenbuch. Die Ursprünge der Stiftskirche Mariä Geburt reichen bis ins 11. Jh. Der Innenraum wurde später im Rokokostil gestaltet. Normalerweise ist dieser oft überladene Prunk gar nicht mein Fall. Hier bin ich ganz ergriffen und im Herzen berührt. So eine Herzenskraft. Pure Liebe. Zugewandtheit. Liebe zum Menschsein, zur Begegnung in Liebe und Achtsamkeit.

Diese Liebe, diese Herzenskraft begegnet mir auf dem Weg immer wieder – in Form von kurzen Begegnungen mit Menschen und auch in der Natur an so vielen Stellen. Die Linde, der Weißdorn, das tränende Herz. Dazu das Grün der Natur. Und die Blütenpracht. Und dann noch die erste Begegnung mit der Ammer. Das alles bringt meine Herzenskraft ins Fließen.

Und zwischendrin ist sie wieder da, die Unsicherheit. Plötzlich ist keine Beschilderung mehr da. Wo geht es lang? Ja, da fühle ich mich mal kurz wieder mutterseelenallein. Und weiß mir jetzt zu helfen, denn ich habe ja vorgesorgt und mir die Wegstrecke heruntergeladen. Es geht einfach ums Innehalten, spüren, was sich so zeigt und dann weitergehen, Schritt für Schritt immer tiefer ins Gehalten-sein, Vertrauen, in die Hingabe ans Leben.

Tag 2: Bad Bayersoien - Bad Kohlgrub

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Erdung und des Wassers. Gestartet bin ich mit einer Runde um den Soier See. Teilweise barfuß, denn es gibt hier einen wundervollen Barfußpfad. So wohltuend erdend. Auf dem Meditationsweg-Impuls lese ich, dass das Wort Seele aus dem Altgermanischen kommt und "die zum See Gehörende" bedeutet. Die Sehnsucht unserer Seele ist also der See. Jetzt wird mir klar, warum es mich immer wieder an den See zieht. Heute erfahre ich hier Tiefe. Ein Ganz-bei-mir-sein.

Dann geht es weiter zur Ammer. Zuerst treffe ich sie an der Soier Mühle, wo an der Seite ein Bach breit gefächert in die Ammer sprudelt. Ich verweile im Ufer, bade meine Füße. Alles fließt um mich herum. Klarheit. Pure Präsenz. Oberhalb der Soier Mühle komme ich an einem faszinierenden mit Moos bewachsenen Tuffsteinfelsen vorbei aus dem ebenfalls alles fließt.

Oberhalb der Ammer entlang durch wunderbare Natur und ein paar kleine Weiler sowie das Kraftwerk Kammerl gelange ich zum Scheibum. Es ist ein faszinierender Felsdurchbruch, den die Ammer hier geschaffen hat, vermutlich durch eine sich drehende Wasserscheibe, die sich immer tiefer in den Fels eingegraben hat, bis irgendwann ein Durchbruch entstand, daher Scheibum. Auf dem Meditationsweg-Impuls wird auf den chinesischen Philosophen Laotse hingewiesen, der sagt, dass es auf der ganzen Welt nichts weicheres und schwächeres als Wasser gibt und dennoch, in der Art, wie es dem Harten zusetzt, kommt nichts ihm gleich. Es kann durch nichts verändert werden. Das Schwache besiegt das Starke und das Weiche das Harte. Und dennoch handeln wir nicht danach. Zeit, uns mit unseren schwachen Seiten, unserer Weichheit auseinanderzusetzen. Oft wollen wir unsere Schwächen ja beseitigen, sind mit ihnen in Widerstand. Was, wenn sie eigentlich Stärken sind? Was, wenn unsere Weichheit uns eigentlich kraftvoll und gleichzeitig zugewandt, liebevoll macht? Auch hier gibt uns die Ammer eine Antwort, denn vor dem Felsdurchbruch ist sie turbulent und wild. In dem Moment, wenn sie ihn durchfließt wird sie ganz ruhig und still. Es ist wie ein Übergang in einen neuen Zustand des Seins. Wenn wir unsere turbulenten Gefühle und auch unsere Schwachstellen annehmen, werden auch wir in uns ruhend, können mit dem Leben fließen.

Und genau das passiert mir auf dem Weiterweg. Direkt an einem Viehgatter, durch das ich hindurchmuss, steht ein junges, männliches Kalb und schaut mich herausfordernd an. Ich werde erst unsicher, umkehren kommt aber nicht in Frage, also bleibe ich einfach stehen und warte. Das Kalb trottet davon und ich kann weitergehen. Etwas später kommen mir zwei Hunde entgegen und bellen mich aggressiv an – mitten auf dem Weg, kein Besitzer weit und breit. Ich habe großen Respekt vor Hunden. Auch jetzt wieder. Ich bin einfach stehen geblieben, ganz ruhig und habe sie angeschaut. Laut bellend sind sie an mir vorbeigelaufen und weitergezogen. Das Leben ist so ein großer Lehrmeister.

Oberhalb von Saulgrub erreiche ich die Fatima-Kapelle, errichtet von einem Kriegsheimkehrer aus Dankbarkeit. So viel Liebe, Dankbarkeit und Demut an diesem Ort. Auch in mir breitet sich Dankbarkeit aus. Für den Weg, für das Leben, für die Begegnungen, die Menschen, die mir wichtig sind, die wunderbare Natur an meiner Seite und so vieles mehr. Ich fühle mich reich beschenkt.

Ebenfalls aus Dankbarkeit für das Überstehen der Pest im 17. Jh. wurde die Rochuskapelle von den Bürgern von Bad Kohlgrub gebaut. Oberhalb davon befindet sich das Rochusfeld, eine einzigartige Hochmoorlandschaft. Im 19. Jh. entdeckten die Einwohner hier die Heilkraft des Moores und setzten es für die Gesundheit der Menschen ein. In diesem über Tausende von Jahren von der Natur geformten Boden steckt das Licht der Sonne, die Kraft der Erde und die Energie der heilenden Wirkstoffe von Millionen von Pflanzen. So lese ich auf dem Meditationsweg-Impuls. Ich nehme diese Heilkraft der mich umgebenden Natur wahr und spüre die Kraft von Mutter Erde während ich auf dem federnden Untergrund laufe. Sie nährt mich, trägt und hält mich. Erdung pur.

Tag 3: Bad Kohlgrub - Oberammergau übers Hörnle

Die dritte Etappe, die mich über das Hörnle führte, war sehr meditativ, sozusagen ein Tag der Innenschau. Vielleicht lag es auch am Wetter - stark bewölkt, kalt, windig, selten mal Sonne, zwischendrin sogar ein wenig Graupel. Auch der Streckenverlauf lädt zur Innenkehr ein.

Nach einem Rückblick zur Fatima-Kapelle vom Vortag führt mich der Weg nach Kappel. Ein sehr berührender Ort gilt er doch als älteste Gebetsstätte, als Mutterkirche des Ammertals, über 1000 Jahre alt. Hier soll eine Einsiedelei des Welfen Jericho gestanden haben. Seit dem 15. Jh. ist sie eine bedeutende Wallfahrtskirche. Wieder bringt mich der Meditationsweg-Impuls zum Nachdenken. Er weist auf die lange Tradition der vielen Wallfahrtsstätten hin. Wie viele Menschen pilgerten dorthin mit dem Wunsch nach Heilung? „Heil werden an Leib und Seele bedeutet „ganz“ werden, im Sinne von: ganz der Mensch zu werden, als der mich mein Schöpfer im Tiefsten meiner Seele gemeint hat.“ (Zitat aus dem Impuls zu Station 7 Wallfahrtskirche Kappel, Meditationsweg Ammergauer Alpen) Ganz sein, heißt also verbunden sein, so wie wir eigentlich gedacht sind als göttliche Wesen. Häufig beginnt sich dann auch etwas in uns zu verändern, wir sehen die Dinge anders als zuvor, der Blick klärt sich. Wann sind mir im Leben die Augen aufgegangen, habe ich die Perspektive gewechselt? Wie nehme ich mich selbst wahr? Wie die anderen Menschen? Wie schnell werte ich, ohne die Hintergründe genau zu kennen? In der letzten Zeit hat sich hier sehr viel bei mir geändert, bin ich durch zum Teil schmerzhafte Phasen gegangen und haben sich dann neue Möglichkeiten aufgetan. Und genau darum geht es an diesem so meditativen Tag. Denn ich treffe auch hier eine Entscheidung, die auf gewisse Art und Weise symbolisch für viele Entscheidungen in meinem Leben steht. Ich wähle den anstrengenderen Weg über das Hörnle mit einem Aufstieg auf knapp 1500 Meter und einem in meinem Heft als sehr steil beschriebenen Abstieg, vor dem ich sehr viel Respekt habe. Ich hätte ich es mir leicht machen können, auch angesichts des Wetters, denn es gibt eine Abkürzung unterhalb des Hörnles, die mich in kürzester Zeit zu meinem Zielort gebracht hätte. Aber nein, es fühlte mich für mich nicht richtig an. Der Weg ist steil und nicht sehr schön, durch monotonen Fichtenwald, der viel unter Sturmschäden und Borkenkäfer gelitten hat. Der Raubbau an der Natur lässt grüßen. Wie behandeln wir unseren Lebensraum? Wie behandeln wir uns selbst? Steht die Art und Weise, wie wir mit der Natur umgehen nicht auch stellvertretend, wie wir unseren Körper behandeln, immer auf Leistung orientiert? Ich setze Schritt für Schritt und gehe dabei in Verbindung mit mir. Es wird ruhig in mir. Ich bin fast die ganze Zeit allein.

Am Gipfel des Mittleren Hörnle angekommen, wird die Stille etwas gestört. Trotz des Wetters ist recht viel los an diesem beliebten Wanderziel. Im Kontrast dazu spricht der Meditationsweg-Impuls von der heiligen Stille am Berg, die uns auch innerlich still werden lässt. Still geworden bin ich auf dem Weg. Hier kann ich den Trubel schwer ausblenden. Doch, gehört nicht einfach beides dazu? Der Trubel und die Stille? Ich genieße die überwältigende Aussicht bis hin zum Starnberger See und Ammersee. Dann beschließe ich, mir den Schlenker vor zur Hörnlehütte zu sparen und doch eine kleine Abkürzung zu nehmen. Über einen steilen Wiesenweg gehe ich hinunter zur Hörnlealm, genehmige mir dort einen Kaffee und gehe dann weiter über das Hintere Hörne und den Stierkopf zu meinem Abstiegspfad Richtung Oberammergau. Dort wird es wieder meditativ, denn es ist ein steiler Wurzelweg und ich konzentriere mich auf jeden Schritt. Gleichzeitig fühle ich mich gehalten. Meine Befürchtungen waren unbegründet. Die Wurzeln geben mir einen soliden Untergrund. Die Verbundenheit ist wieder da. Ich bin dankbar für meinen Körper, mit dem ich hier gehen kann. Wie oft kritisiere ich an ihm herum, erscheint mir die ein oder anderen Stelle nicht gut genug. Dabei ist er einfach wunderbar. Ich werde also noch besser auf ihn achtgeben, ihn pflegen, ihn umsorgen.

In Oberammergau ist es dann auch trubelig. Es findet gerade ein Gartenfest vor dem Passionstheater statt. Wieder dieser Kontrast zwischen Stille und Trubel. Es ist einfach das Leben. Der Meditationsweg-Impuls zum Passionstheater ist wieder sehr passend zu diesem Tag. Die Tradition der Passion hat ihre Ursprünge im 17. Jh. zur Zeit der Pest. Die Bewohner Oberammergaus gelobten, alle zehn Jahre die Passion aufzuführen, wenn sie vor weiteren Pesttoten verschont blieben. Seitdem werden die Spiele dort aufgeführt und die Passion – also die Leiden Christi dargestellt. Auf der anderen Seite bedeutet Passion auch Leidenschaft. Leiden bedeutete ursprünglich, sich auf den Weg machen oder in ferne Länder reisen, denn diese Menschen mussten auch viel erleiden, machten viele Erfahrungen. Und nun verstehe ich, warum ich den schwereren Weg genommen habe. Es ist wie im Leben. Ich hätte es mir oft leichter machen können, zum Beispiel einfach in einem Job bleiben, in einer Beziehung oder mich der Mehrheit anpassen. Doch wenn es sich nicht richtig für mich anfühlt, kann ich das nicht und gehe meinen Weg. Der ist oft nicht leicht, aber eben meiner.

Tag 4: Oberammergau - Ettal

Morgens stelle ich erstmal fest, dass meine Schuhe aus dem Leim gehen. Ausgerechnet an einem Sonntag. Der Hausmeister im Hotel hilft mir mit Sekundenkleber aus. Und ich hoffe einfach, dass sie die letzten beiden Tage durchhalten.

Ich starte an der Ammer, die hier ganz begradigt verläuft und gelange bald zur Kreuzigungsgruppe oberhalb von Oberammergau, die leider eingerüstet ist. Ich kann dennoch die Kraft dieses imposanten Ortes wahrnehmen. Weit, leicht, in die Mitte führend. König Ludwig II hat ihn ausgesucht, den Osterbichl. Er hatte auch so ein Gespür für die guten Plätze. Die Kreuzigungsgruppe war ein Geschenk von ihm an Oberammergau als Dank für eine Sonderaufführung der Passionsspiele für ihn im Jahre 1871. Der Meditaitonsweg-Impuls weist auf die Darstellung Christi am Kreuz hin und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Das Kreuz war früher ein Symbol für die vier Elemente, die vier Himmelsrichtungen. Ganz im Einklang mit der Natur. Dann wurde es zum Symbol für das Leiden Christi und auch in unserem alltäglichen Sprachgebrauch steht es für Sorgen und Leiden. Es steht aber auch für Entscheidungen und Begegnungen mit anderen Menschen. So kann es auch eine Einladung sein, uns in unserer Mitte zu sammeln und uns von dort aus zu orientieren. Darum geht es an diesem Tag. Er wird heilsam. Zunächst fühle ich mich müde. Zu viel alter Ballast ist noch da. Wie meine alten Schuhe. Zum Glück habe ich viel Zeit zum Verweilen und Spüren, denn meine Strecke ist kurz, nur 10 km.

Der Weg führt unterhalb des Kofels entlang. Mich fasziniert die beseelte Natur an diesem Platz. Wunderschön. Scheinbar empfinden das auch andere Menschen so, denn überall sind kleine Figuren aufgestellt - Engel, Herzen, Buddhafiguren. Und, wenn man den Kofel aus der Ferne betrachtet, wird es auch klar. Das ist ein alter Kultplatz. Keltische Funde und Felsritzungen aus späteren, ungeklärten Zeiten zeugen davon. Am sogenannten Döttenbichl befand sich sogar ein keltischer Opferplatz. Es war ein geweihter Ort, ein heiliger Ort, ein Ort mit Seele und das strahlt er heute noch aus.

Doch zuerst komme ich zu einer Lourdes-Grotte, die in eine Felswand eingelassen ist. Sie zieht mich magisch an. Ich verweile hier lange und lasse den Ort auf mich wirken. Es ist ein Ort der Heilung. Und tatsächlich wurde sie im späten 19. Jh. von einem Ehepaar aufgrund eines Heilungsgelöbnisses errichtet.

Unbedingt möchte ich auch die Felsritzungen sehen. Begebe mich auf die Suche und bewege mich im Kreis. Der Ort lässt mich für einen Moment nicht mehr los. Ich merke, dass ich mich mal wieder in etwas verbeiße und mich auch im Kopf im Kreis drehe. Diese Felsritzungen scheinen diesmal nicht auf meinem Plan zu stehen. Ich kann sie einfach nicht finden oder habe sie nicht erkannt, denn an der Stelle bin ich ein paarmal vorbeigelaufen. Ich lasse los und begebe mich auf den Weiterweg nach Ettal durch wunderschönen grünen Wald.

Schon am Höhenweg oberhalb bemerke ich die unglaubliche Kraft dieses Ortes, dieser Kuppel. Der Name stammt übrigens vom Gründer Kaiser Ludwig der Bayer "frawen ê-tal" und bedeutet "das unserer Frau angelobte Tal". Ja, es ist ein weiblicher Ort.

Als ich dann im Klosterhof stehe, bin ich überwältigt von der Kraft, die von der Basilika ausgeht. Ich lasse sie erst von außen auf mich wirken und merke eine starke Resonanz mit meinem Becken. So habe ich das noch nie gespürt. Energieschauer durchströmen mich. Ich sitze lange in der Basilika und lasse wirken. Da geht etwas in Heilung. Was für eine Energie in diesem Raum, in dieser Kirche. Sie hat übrigens die Form eines Zwölfecks. Die Zahl Zwölf wird mit Ganzheit, Vollkommenheit in Verbindung gebracht. Heil werden bedeutet ganz werden. Diese Idee begleitet mich auf dieser Reise immer wieder.

Tag 5: Ettal - Schloss Linderhof

Ich habe das Gefühl, dass die Kirche die ganze Nacht gewirkt hat und irgendwie ist mir leicht schwindelig. Von der Hotelterrasse nehme ich noch einmal Kontakt auf mit der Kirche und spüre wieder diese Kraft im Becken. Sie macht es weich, weit, fließend, empfangend. Geerdet. Von dort fließt die Kraft nach oben durch meine Chakren, reinigt sie und tritt oben wieder hinaus.

Ich nutze die Gelegenheit und sitze morgens, gleich um 8:30 Uhr, noch einmal in der Kirche. Ganz alleine. Das Kloster wurde übrigens von Kaiser Ludwig dem Bayern im Jahre 1330 gegründet und war gleichzeitig ein Ritterstift, in dem die Ritter mit ihren Frauen lebten. Es war damals ein ungewöhnlicher Ort und ist es auch heute noch.

Ganz aufgeladen von der Kraft in der Kirche gehe ich weiter zum Quellgebiet der Ammer. Auch hier nehme ich mir Zeit zu verweilen. Die Energie ganz zart, fein, klar, rein. Ganz anders als die Ammer später beim Scheibum ist. In zarten Bächlein windet sich die Ammer durch das Ettaler Weidenmoor mit seiner einzigartigen Vegetation. Der Meditationsweg-Impuls erzählt von der Magie, die solche Quellen auf ihre Umgebung ausstrahlen. Sie ist auch hier zu spüren. Quellen gehörten früher zu den Heiligtümern. Sie waren Orte der Fruchtbarkeit, Lebenskraft, Reinigung und Heilung. So eine Quelle lädt ein zu einem Neubeginn. Auch in mir wandelt sich etwas, entsteht etwas Neues. Es eine neue Haltung - offen, zugewandt, friedlich, bei mir. Sie will gepflegt werden, indem ich immer wieder mit ihr in Kontakt gehe.

Dann geht es weiter zum Graswangtal mit der so freudig-lichtvollen Kirche Maria Schutz und diesem interessanten Altar. Die Kirche wurde erst 1954 erbaut. Der ungewöhnliche Altar mit einer übergroßen Muttergottes, unter der sich Menschen aus dem Dorfleben tummeln, strahlt eine fröhliche Heiterkeit aus. Ein kleiner Abstecher führt von dort zur Gertrudiskapelle. Sie wurde im 17. Jh. erbaut und ist Gertrud von Hefta geweiht, die im 13. Jh. gelebt hat. Sie war eine bedeutende Mystikerin und hochgebildete Visionärin. Sie war den Menschen sehr zugewandt und war eine begehrte Seelsorgerin und Beraterin. Ihr Symbol ist auch das brennende Herz. Der Meditationsweg-Impuls lädt ein, uns mit unserem spirituellen Herzen zu verbinden, heilendes Licht in uns fließen zu lassen und unser Herz zum Leuchten zu bringen. Was für ein schöner Impuls! Es werden die Worte von Gertrud zitiert, die mich sehr berühren: „Die wunderbare Wirkung des Lichts durchfließt meinen Körper, es dringt bis ins innerste Mark, es scheint mir alle Grenzen aufzulösen, und ich habe das Gefühl, als seien mein Körper und meine Seele nichts als Licht, göttliches Licht.“ (Zitat zu Station Nr. 14 Gertrudiskapelle, Meditationsweg Ammergauer Alpen)

Über Almwiesen umgeben von grünen Wäldern geht es weiter bis zum Schlosspark Linderhof, den ich durch ein Tor von hinten betrete. Dort führte der Weg an der Hundinghütte und Gurnemanzkapelle vorbei. Diese beiden Plätze beeindruckten mich sehr. Beide sind Nachbildungen von Bühnenbildern aus Opern von Richard Wagner, die Hundinghütte aus der Walküre und die Gurnemanzkapelle aus Parsifal. Ursprünglich standen sie inmitten von Natur an der Tiroler Grenze und wurden im Schlosspark originalgetreu wieder aufgebaut. Sie sind ein Beispiel für die Traumwelt, in die sich König Ludwig II geflüchtet hat, eine Welt fernab der Realität, weil er mit der Welt im Hier und Jetzt nicht zurechtkam. Wie traurig ist der Konflikt, in dem er gelebt hat. Er hat die echte Welt nicht ausgehalten und sich deshalb zurückgezogen, sich eine Realität außerhalb der Realität erschaffen. Natürlich auch zu einem hohen Preis für sich und andere. Wie oft ziehen wir uns zurück, wollen unsere echte Welt mit allem was dazugehört nicht wahrhaben? Flüchten vor unseren Gefühlen, den schmerzvollen Erinnerungen und spielen etwas anderes vor, setzen eine Maske auf? Dabei entfernen wir uns von uns selbst, von unserem wahren Sein. Der letzte Meditationsweg-Impuls greift meine Gedanken auf. Er lädt dazu ein, uns über unsere Visionen und Träume klar zu werden. Uns unsere Werte vor Augen zu halten und auch auf die Konflikte zu schauen. Einer meiner Träume war, den Meditationsweg Ammergauer Alpen zu gehen. Ihn konnte ich nun realisieren und habe auf diesem Weg ein Stück mehr zu meinem wahren Sein gefunden. Einen großen Teil meiner inneren Konflikte konnte ich dort lassen, so wie meine alten Schuhe, die tatsächlich bis zum Schluss durchgehalten haben und die ich dann am Ende entsorgen konnte. Für all das bin ich zutiefst dankbar.

von Tanja Dränert 21. März 2025
Wie schön ist es im Frühjahr, wenn die ersten Blumen die Natur in ein buntes Kleid hüllen, welches von Monat zu Monat farbenprächtiger wird. Die erste des Frühlings ist die Schlüsselblume, zumindest laut ihrem lateinischen Namen „Primula veris“. Und so spitzt sie auch meist pünktlich zur Frühlingstagundnachtgleiche ihre Blütenköpfchen hervor. In der Heilkunde wird sie übrigens bei Husten und Schnupfen eingesetzt aufgrund ihrer schleimlösenden Wirkung. Wie passend, ist doch häufig nach der dunklen Winterzeit das Immunsystem angegriffen und die wechselhaften Temperaturen im Frühling enden bei so manchen in einer Erkältung. Ihren volkstümlichen Namen trägt sie, da ihr Wuchs an einen Schlüsselbund erinnert. Auch als Himmelsschlüssel wird sie bezeichnet, was sogar bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt und belegt werden kann. In der christlichen Tradition hat Petrus die Gewalt über die Himmelsschlüssel. Der Sage nach sollen die Schlüsselblumen dort wachsen, wo er seine Schlüssel hat fallen lassen. Gehen wir weiter zurück in die germanische Mythologie, so treffen wir Freya, die große Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit, der Sinnlichkeit und des Glücks. Sie trug den Schlüsselbund mit dem man alle Türen, Tore und Truhen öffnen konnte, symbolisiert in der Schlüsselblume. Als Frühlingsgöttin schloss sie mit ihren Schlüsseln das Tor für den Frühling auf. Und womöglich verlieh die Schlüsselblume auch umgekehrt Zugang in das Reich der Freya mit ihren Schätzen? Laut Volksmund steht die Schlüsselblume für Wohlstand, Reichtum, Glück und Schutz. Auch die Naturwesen waren ihr besonders zugetan und sie stand unter der Obhut der Elfen, worauf ihr englischer Name „fairy cup“ (Elfenbecher) heute noch hinweist. Es heißt, eine Schlüsseljungfrau soll einen Schlüssel in ihrer goldenen Krone tragen, mit dem sich verborgene Schätze finden ließen. Ist Freya diese Schlüsseljungfrau? Könnte es sich bei den Schätzen im Reich der Freya um Liebe, Fülle und Mut handeln? Die Mythologie erzählt von Freya als freie Frau, als Liebesgöttin, die anmutig und zugleich kämpferisch war. Sie war die Göttin des Wohlstands und der Fruchtbarkeit. Sie setzte ihre Schönheit, Sanftmut und die Stärke der Liebe ein, um ihre Ziele zu erreichen. Bringt uns die Schlüsselblume diesen Qualitäten in uns näher? Laut Hildegard von Bingen erhält sie die Kraft von der Sonne und hält deshalb im Menschen die Melancholie nieder. Sie ist also ein echter Herzensöffner. Und genau dort ist es, wo sich unsere wahren Schätze befinden. In unserem Herzen.
von Tanja 5. April 2022
Seit Ende März halte ich nun mein Erstlingswerk "Dein magischer Platz. Das Kraftort-Coaching" in Händen und bin glücklich, begeistert und aus tiefstem Herzen dankbar. Ein kleines Willkommensritual an der Isar soll dem Buch den Segen der vier Elemente mit auf den Weg geben, so dass es reiche Früchte tragen wird und vielen Menschen als Kraftquelle dienen möge.
von Tanja 10. November 2021
Die Eibe ist ein Baum, der energetisch sehr gut zum November passt. Sie fühlt sich wohl im Schatten der anderen Bäume und so umgibt sie eine dunkle Aura, auch verstärkt durch ihre dunkelgrünen Nadeln. Sie war früher einer der heiligsten Bäume und galt als Baum der Unsterblichkeit, was daran liegt, dass sie ewig leben kann, denn sie hat die Fähigkeit, sich immer wieder zu verjüngen, indem sie auf alten, abgestorbenen Teilen neue Triebe bildet. So versinnbildlicht sie den Kreislauf von Leben und Tod. Leben und Tod stecken auch in ihr, sind doch alle Teile von ihr äußerst giftig, außer die süße, nährende Hülle ihrer roten Samen. Und so hilft uns die Eibe auch energetisch, uns unseren dunklen Seiten zu stellen und dort das Licht zu entdecken. Sie führt uns zu unserer eigenen, inneren Wahrheit und hat eine ausgleichende Wirkung auf uns, da sie sehr langsam schwingt. Genau in der jetzigen, sehr herausfordernden Zeit vielleicht für uns alle eine gute Gelegenheit, Kontakt mit den Eiben aufzunehmen, um uns so wieder besser zu spüren. Lasst Euch doch einfach mal auf sie ein. Möglichkeiten gibt es zum Glück wieder zahlreiche, nachdem sie lange Zeit fast ausgerottet war, wurde ihr biegsames Holz doch allzu gerne für Waffen verwendet. Schaue doch einmal, wo du deine Lieblingseibe findest.
von Tanja 27. Juli 2021
Diese Pflanze begegnet uns häufig am Wegesrand – sie wächst gerne an Bach- und Flussuferrändern sowie auf feuchten Wiesen. Sie verströmt einen angenehmen, süßen Duft, der sich verstärkt, wenn sie gemäht wird. Deshalb wurde sie früher auch gerne zum Aromatisieren von Getränken verwendet. Wahrscheinlich leitet sich daher auch ihr Name ab, der von „Mahdsüße“ oder auch „Metsüße“ stammen soll. Die Germanen verwendeten sie zum Würzen ihres Met. Und auch ins Bier wurde sie gerne beigegeben. Sie ist also schon eine altbekannte Pflanze. Sicherlich wussten die Germanen auch um ihre schmerzlindernde Wirksamkeit und mischten sie deshalb in ihren Wein. Mädesüß enthält nämlich freie Salicylsäure. Einst war ihr botanischer Name Spirea ulmaria, abgeleitet von den spiralförmigen Samen, die sich im Herbst ausbilden. Name und Wirkstoff stecken auch in einem allseits bekannten Schmerzmittel. Und so wirkt das Mädesüß ebenfalls schweiß- und harntreibend wie auch blutreinigend. Schwingen wir uns auf die Pflanze ein, können wir uns von ihrem süßen Duft betören lassen. Wir können uns vorstellen, wie unsere Schmerzen – körperliche wie auch seelische – von ihrer watteähnlichen Blüte aufgesaugt werden und transformiert, so dass wir gereinigt und erfrischt zu neuen Taten schreiten können. Probiert es doch mal aus…
von Tanja 20. Mai 2021
Vor kurzem war ich in einem Buchenwald unterwegs und hatte das Gefühl mich in einer riesigen grünen Kathedrale zu befinden. Dieses zarte Maiengrün lädt ein, das Herz zu öffnen. Und die Buche bietet uns dazu den notwendigen Schutz, ist sie doch ein mütterlicher Baum, der uns nährt und uns ein Gefühl der Geborgenheit schenkt. Gleichzeitig gleiten an ihrem glatten silbergrauen Stamm unsere Sorgen und Nöte ab. Der Geist wird klar und strukturiert. Reinigend und klärend – einfach wohltuend diese Buchenenergie. Vielleicht kennst Du ja auch einen schönen Buchenwald, den Du einmal aufsuchen kannst. Probiere es selbst einmal aus.
von Tanja 9. April 2021
Heute möchte ich einmal über einen bei uns heimischen Strauch erzählen, der zwar häufig anzutreffen ist, aber irgendwie doch ein Schattendasein führt – die Kornelkirsche. Sie erfreut uns gerade an vielen Ecken mit ihren zarten, goldgelben Blüten. Und dennoch geht sie neben den knallig-gelben Forsythien und anderen Ziersträuchern oft ein wenig unter. Häufig ebenfalls als Ziergehölz bezeichnet, hat sie doch viel mehr zu bieten. Fast so wie bei uns Menschen, wo es auch diejenigen gibt, die sich nach außen ganz farbenprächtig und wuchtig präsentieren und dabei manchmal ein wenig vergessen, auch ihr Inneres zu pflegen. Und diejenigen, die eher introvertiert sind und ihre feinen, schönen Eigenschaften erst auf den zweiten Blick preisgeben und auch nur denen, die genauer hinsehen. Die Kornelkirsche finden wir in Gärten, Parks und auch an Waldrändern an sonnigen Flächen, wo es schön warm ist. Mit ihrem herzförmigen, intensiven Wurzelsystem schützt sie unsere Böden vor Erosion. Sie ist sehr widerstandsfähig und ihr Holz ist so hart und schwer, dass es im Wasser nicht schwimmt, sondern hinuntersinkt. Es ist das härteste Holz, das in Europa wächst. Üblicherweise wird sie bis zu 100 Jahre alt wobei es auch ältere Exemplare gibt. Ab Februar erfreut sie uns mit ihren feinen, wunderschönen goldgelben Blüten und bietet so eine wichtige erste Nahrungsquelle für unsere Bienen. Später trägt sie kräftig rot gefärbte Früchte, die den Vögeln und kleinen Nagetieren außerordentlich gut schmecken. Auch für uns Menschen sind diese Beeren sehr wertvoll, haben sie doch einen hohen Vitamin C-Gehalt und wirken reinigend auf unseren Darm. Man kann sie für Limonaden oder auch Spirituosen verwenden. Oder sie zu einer angenehm säuerlich schmeckenden Marmelade verarbeiten. Von den Wurzeln bis zur Beere steckt also ganz schön viel Power in ihr und sie ist ein wichtiger Gefährte für uns Menschen und unsere Natur. Geht doch mal auf Entdeckungsreise und schaut, wo Ihr die Kornelkirsche findet.
von Tanja 2. März 2021
Der Frühling nähert sich mit großen Schritten. Die Sonne ist jeden Tag drei Minuten länger da, die Wiesen und Sträucher erstrahlen in bunten Farben, die Wildbienen sind bereits aktiv am Pollen sammeln und auch die ersten Schmetterlinge sind schon unterwegs. Das Ende des Winters naht. Alles steht in den Startlöchern und ist auf Neubeginn gepolt. Genau die richtige Zeit, um die Kraft und Vitalität der Hasel auf uns wirken zu lassen. Nicht umsonst ist diese Zeit im phänologischen Kalender durch die Haselblüte markiert. So zeugen schon die meist vielfach ausgeprägten Stämme des Haselstrauchs von seiner Vitalität genauso wie seine Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu erneuern, indem regelmäßig frische, junge Triebe nachwachsen und alte ersetzen. Auch auf uns hat die Hasel eine vitalisierende und aktivierende Wirkung und weckt unsere Lebenskräfte. Sie lädt uns ein, den Wundern der Welt mit kindlicher Entdeckerfreude zu begegnen und sie mit Spontaneität und Sorglosigkeit zu erforschen. Als Frühlingsbotschafter ist die Hasel auch ein Symbol für die Liebe und die Fruchtbarkeit. So hat man der Hasel beizeiten sogar aphrodisierende Wirkkräfte zugesprochen. Und ihr sind einige Fruchtbarkeitsrituale zugeordnet. In Südwestdeutschland beispielsweise wurde der Braut früher bei der Hochzeit ein Korb mit Haselnüssen geschenkt oder man hat das Brautpaar mit Haselnüssen beworfen. Einen fruchtbaren Nährboden brauchen wir auch für neue Projekte, Ideen oder Haltungen. Gerade die Aufbruchstimmung im Frühling ist eine gute Zeit, etwas Neues ins Leben zu bringen. Die Hasel-Energie kann Dich dabei unterstützen und Dir zusätzlich den für einen Neubeginn notwendigen Schutz geben. Denn die Hasel hält Fremdenergien ab und schenkt uns einen geschützten Raum. Deshalb ist sie auch heute häufig noch als Hecken- oder Begrenzungspflanze zu finden. Früher wurden sogar Gerichtsstätten mit Haselzweigen abgesteckt und im antiken Rom galt eine Haselgerte als Friedenssymbol. Die Hasel gilt als wichtiger Zeiger von Erd- und Wasserstrahlen, soll schädliche Strahlen ableiten und vor Blitzschlag schützen. Deshalb wurden Ruten zum Auffinden von geomantischen Energien meist aus Haselholz hergestellt. So kann uns die Hasel helfen, unsere Energiekanäle zu öffnen und macht uns empfänglich für die Schwingungen der Natur. Vielleicht galt sie deshalb bei den Kelten auch als heiliger Wunschbaum und als Tor zur Anderswelt.  So lade ich Dich heute dazu ein, Dir zu überlegen, was Du Neues in Dein Leben bringen könntest. Das muss nicht gleich ein neues Projekt sein, sondern kann auch einfach eine neue Haltung sein – zum Beispiel mehr Dankbarkeit in Dein Leben zu bringen.
von Tanja 11. Februar 2021
Für die Sendung "Einfach leben" beim Münchner Kirchenradio habe ich ein paar "Ideen für draußen" zusammengestellt. Kleine Übungen für Groß und Klein, die für Abwechslung und gute Laune sorgen im Alltagseinerlei. So können Spaziergänge wieder zu einer spannenden Entdeckungstour ins Grüne werden. Die Übungen zum Herunterladen gibt es hier: 
von Tanja 2. Februar 2021
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Birke - der Lichtbringerin. Heute feiern wir Lichtmess und auch das irische Fest "Imbolg" zu Ehren der Heiligen Brigid - ein Licht-, Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest. Der Heiligen Brigid ist die Birke geweiht. Sie gehört zu den Pionierbäumen, den Neuentdeckern, da sie gerne auf freien Flächen wächst und mit ihrer relativ kurzen Lebensspanne von 80 bis 120 Jahren dann Platz für die anderen Bäume macht, wenn diese langsam kräftiger werden. Die weiße Borke schützt die Birke so vor zu starker Sonneneinstrahlung. Die Birke hat eine reinigende Wirkung. Ihr weißes Licht wäscht alles Verbrauchte ab und verleiht neue Kraft. So ist sie auch ein wichtiger Schutzbaum, der Plätze von negativen Energien reinigen kann. Sie ist der Baum der Regeneration und Erneuerung. Die Birke hilft dir auch immer wieder neue Blickwinkel einzunehmen und dabei festgefahrene Meinungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen und bei Bedarf zu ändern. Sie löst alles Schwere auf und lädt dich ein, leicht und ausgelassen am Leben teilzunehmen und dabei ganz du selbst zu sein. Sie weckt das innere Kind in dir und gibt ihm Raum, sich zu entfalten. Durch ihre erhellende Wirkung ist sie auch der Baum der Inspiration und Kreativität. Sie fordert dich auf, deinen Träumen zu folgen. Ich lade dich ein, in die Birkenenergie einzutauchen.
von Tanja 23. Dezember 2020
Ein herausforderndes, wechselvolles Jahr liegt hinter uns – für jeden auf seine ganz eigene Weise. Ich persönlich kann sehr dankbar zurückblicken auf so viele Dinge in diesem Jahr. Die Prozesse, die bei mir angestoßen wurden, die wundervollen Momente, die ich draußen in der Natur verbringen durfte, die lieben Menschen, die um mich herum sind, die mich begleiten und die ich begleiten durfte und so vieles mehr. Ich hoffe, dass auch Du dankbar zurückblicken kannst auf dieses Jahr. Ich wünsche Dir ein schönes Weihnachtsfest und eine besinnliche Zeit des Innehaltens während der Rau(h)nächte. Nutze diese Zeit für eine Rückschau auf das Alte, für das Loslassen, was nicht mehr gebraucht wird und für eine Ausrichtung auf das Neue.
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